Mein Name ist Ericke Eritye (Zu meinen Fotos), ich bin 13 Jahre alt und komme aus dem kleinen Dorf Ruchuru im äußersten Osten der Demokratischen Republik Kongo. Dort habe ich mit meinen Eltern und vier Zwillingsgeschwisterpaaren in einem normalen Haus gelebt. Ich war gerade in die erste Klasse gekommen und habe begonnen in einer Fußballmannschaft zu spielen, als in der Region um Ruchuru erste Kämpfe zwischen den Rebellengruppen M23 und der FDRC ausbrachen. Einmal kam ich vom Fußballtraining nach Hause doch da war niemand, denn meine Eltern flüchteten zusammen mit meinen Geschwistern, nachdem sie eine Warnung über bevorstehende Kämpfe in meinem Dorf erhalten haben. Daraufhin habe ich mich in unserem Haus versteckt bis ein junger Mann reinkam und um sich schoss und ich zu Nachbarn von uns flüchtete. Zusammen mit denen bin ich in einen nahegelegenen Wald gelaufen und einfach immer weiter. Lange wusste ich gar nicht in welche Richtung wir laufen. Einmal habe ich gesehen, wie fünf Männer von Rebellen getötet wurden. Mit meinen Nachbarn erreichte ich die ugandische Grenze und wurde vom Auffanglager Nyakabande in das Flüchtlingslager Rwamwanja gebracht, wo ich nun mit 20 anderen Jungs, die ohne Eltern in Rwamwanja angekommen sind, lebe und alleine koche, wasche und putze. Von meiner Familie habe ich bis heute nichts gehört. Rwamwanja finde ich gut, weil ich ein schönes Bett habe und es immer friedlich ist. Nur meine Klamotten hier mag ich nicht. In meiner Freizeit spiele ich weiterhin gerne Fußball und tanze. Wenn es nicht klappen sollte als professioneller Fußballer bei Arsenal London zu spielen, dann möchte ich Arzt werden, um mich selber heilen zu können, wenn ich krank bin.
*Die Interviews wurden persönlich mit den Kindern geführt und auf die Korrektheit der Angaben geachtet, jedoch können wir diese nicht garantieren. Durch das zweimalige Übersetzen können inhaltliche Fehler entstanden oder Details verloren gegangen sein.
Die Welt aus meinen Augen 